Samstag, 26. Juni 2021

Nach Marathon in 2:59 h – Interview mit Lars Olk (35) aus Emmeroth im Hunsrück

 Privater Solo-Marathon am 8. Mai, Interview vom 14. Mai 2021

Frage: Lars, herzlichen Glückwunsch zu deiner persönlichen Marathon-Bestzeit von 2:59 h! Wie geht es dir heute? Wie gut hast du dich schon erholt?

Lars: Danke, ich fühle mich gut und würde die Laufschuhe gerne wieder schnüren. Da es heute aber erst eine Woche her ist, werde ich mich wohl noch etwas gedulden. Die Oberschenkel zwicken noch etwas.

Frage: Da seit 2020 fast keine Veranstaltungen mehr stattgefunden haben, bist du deinen Marathon (42,195 km) privat an der Mosel gelaufen. Wie hast du das organisiert? Welchen Streckenverlauf hast du gewählt?

Lars: Da es schwierig ist, einen Mitläufer für so ein Ding zu motivieren bzw. einen etwa gleich starken Läufer zu finden, versuchte ich, jemanden zu finden, der vielleicht die Hälfte mitlaufen würde. Letztendlich habe ich mir dann nur eine Radbegleitung organisieren können, welche mich die ganze Zeit mit Wasser versorgte und mich motivierte. Danke an Thomas Klaes.

Frage: Das war jetzt dein dritter Marathon und du hast deine Zeit jedes Mal verbessert. Wie lief dein Training dieses Jahr? Wie gut bist du über den Winter gekommen und was waren die Schwerpunkte in der speziellen Vorbereitungsphase?

Lars: Stimmt, wobei nur mein erster Marathon offiziell war (Frankfurt). Mein Training lief dieses Jahr bisher richtig gut, da ich kaum Beschwerden hatte und das Wetter auch sehr gut mitspielte. Zudem konnte ich einige Male mit Yannik Erz und Thomas Koch gemeinsam trainieren. Schwerpunkte waren lange Dauerläufe, in den Wintermonaten auch Hügelläufe und später auch schnelle Intervalle und Tempodauerläufe im geplanten Marathon-Renntempo.

Frage: Du hast professionelle Beratung in Anspruch genommen. Wie sehr hat dir die Leistungsdiagnostik bei Marc Pschebizin und das Training von Thomas Koch geholfen?

Lars: Ja, genau. Der Test bei Marc hat Daten gebracht, die wir in den Trainingsplan mit einfließen lassen konnten. Thomas hat das dann optimal eingebaut, was dann ja zum guten Ergebnis geführt hat.

Frage: Wie sah deine Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr bei den 30-37 km langen Fettstoffwechsel-Läufen im Training und dann beim Marathon aus?

Lars: Da die Temperaturen meist eher niedrig waren, hatte ich in dieser Vorbereitung leichtes Spiel. Habe morgens gefrühstückt und ausreichend getrunken, so dass ich die langen Läufe ohne Wasser und ohne Gels absolviert habe. Beim Marathon habe ich dann 3 Gels und ca. alle 5 km etwas Wasser zu mir genommen. Die Gels sollte man im Training mal auf Verträglichkeit testen, ansonsten bei den Fettstoffwechsel-Läufen komplett darauf verzichten.

Frage: Du warst früher Fußballer beim SV Gonzerath. Bist du damals schon als laufstark und ausdauernd aufgefallen? Wie kam es dazu, dass dir das Lauftraining auf einmal soviel Spaß macht?

Lars: Früher war ich eher lauffaul. Wenn Laufen im Plan stand, habe ich geschwänzt. 2017 beendete ich die Fußballkarriere mit einem Schlüsselbeinbruch. Anschließend fand ich mit dem Laufen ein neues Hobby und war überrascht, wieviel Spaß mit das dann doch macht.

Frage: Was sind deine nächsten Ziele?

Lars: Diese möchte ich zuerst mit meinem Trainer besprechen. Ich denke, in einem offiziellen Wettkampf geht es noch etwas schneller.

Frage: Hast du noch einen wichtigen Tipp für Menschen, die mit dem Laufen beginnen möchten?

Lars: Die richtige Schuhwahl mittels Laufanalyse beim Spezialisten (z.B. bei Koch in Morbach) ist wichtig. Für Einsteiger ist die Beratung durch einen Trainer sehr zu empfehlen, z.B. durch die Teilnahme an einem Laufkurs oder durch individuelle Trainingpläne.

Lieber Lars, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Spaß und Erfolg!